Wie oft wechseln Sie Ihr Handy? Die meisten Menschen gönnen sich etwa alle zwei Jahre ein neues Smartphone. Sie gehören wahrscheinlich auch zu denen, die sich alle vier bis fünf Jahre ein anderes Auto kaufen. Möglicherweise lassen Sie noch mehr Zeit vergehen. Doch wie oft kaufen Sie sich eigentlich eine Immobilie?
Den meisten Menschen fehlt es hier schlichtweg an Erfahrung, weil solch eine Investition in Form eines Hauses oder einer Wohnung höchsten einmal im Leben getätigt wird. Natürlich nur dann, wenn Sie im Vorfeld ausreichend Geld angespart haben. Aufgrund der mangelnden Erfahrung ist es gar nicht leicht, im Dschungel aus Förderprogrammen, Baufinanzierungen oder flexiblen Finanzierungsbausteinen das optimale Paket zu finden. In jedem Fall ist es wichtig, die einzelnen Hypothekenanbieter im Hinblick auf ihre derzeitigen Zinsen zu vergleichen. Eine gute Baufinanzierung stützt sich aber noch auf viele weitere Faktoren. Diese sind vielen Menschen gar nicht geläufig, aber dennoch unverzichtbar. Es geht um Ihr Geld, weshalb Sie diese Faktoren bei der Verwirklichung Ihres Traumes unbedingt beachten sollten.
Lassen Sie sich bei der Immobilienfinanzierung von einem zuverlässigen und kompetenten Experten beraten. Nur dann steht Ihre Finanzierung am Ende auf soliden Beinen. In sieben Schritten erklären wir Ihnen, wie Sie sich den Traum von der eigenen Immobilie ganz einfach erfüllen können.
1. Aufbau von Eigenkapital
Sie möchten eine Immobilie kaufen? Dann sollten Sie vorher Ihr Eigenkapital prüfen. Dieses sollte mindestens 15 Prozent, besser aber 30 Prozent des Immobilienpreises betragen. Berücksichtigen Sie dabei auch die Nebenkosten, wie Grundsteuer, Notarkosten oder eventuelle Maklerkosten. Bei einer Immobilie, die inklusive Nebenkosten 250.000 Euro kostet, sollten Sie also zwischen 37.500 und 75.000 Euro Eigenkapital besitzen.
Bedenken Sie dabei, dass Sie bessere Finanzierungskonditionen erhalten, je höher Ihr Eigenkapital ist. Somit zahlen Sie weniger Zinsen und damit eine kleinere Monatsrate. Zudem wird die Kreditzusage durch Ihr Eigenkapital abgesichert.
Wenn Sie gut verdienen, dann können Sie den Immobilienkauf möglicherweise auch mit weniger Eigenkapital abschließen. Sollten Sie eine gute Bonität aufweisen und über ausreichend Sicherheiten verfügen, werden von Banken sogar 100 Prozent- oder 110 Prozent-Finanzierungen angeboten. Durch letztere Variante werden auch gleich die Nebenkosten mit der Finanzierung abgedeckt. Das Risiko der Bank ist in diesem Fall aber höher, weil die Darlehenssumme den tatsächlichen Wert der Immobilie übersteigt. Das wirkt sich negativ auf die Höhe der Zinsen aus.
Wenn Sie sich die Frage stellen, welche Immobilie Sie sich tatsächlich leisten können, müssen Sie mehrere Komponenten beachten: Wie hoch ist Ihr Einkommen? Welche laufenden Ausgaben belasten Sie? Wie hoch ist das Darlehen? Im Gegenzug fällt nach dem Kauf der Immobilie die Belastung durch die Miete weg.
2. Fangen Sie sofort damit an
Die Immobilienpreise steigen kontinuierlich, weshalb es nichts bringt, der Entwicklung der Vergangenheit nachzutrauern. Gönnen Sie sich Ihr Traumhaus jetzt, wenn es Ihre Finanzsituation zulässt. Die Immobilie selbst sollten Sie als Wertanlage betrachten. Ihr Eigenheim wird möglicherweise im Wert steigen und dann die Grundlage für eine größere Immobilie bilden. Auch wenn es nur eine kleine Immobilie ist, sollten Sie diese frühestmöglich kaufen. Es ist übrigens normal, dass Sie die Belastung durch das Darlehen als zu hoch ansehen. Künftige Gehaltssteigerungen können das jedoch wieder wett machen. Die Baufinanzierung wird Sie nicht Ihr ganzes Leben lang einschränken. Eher das Gegenteil ist der Fall. Je länger Sie abzahlen, desto besser wird Ihr Gespür für die monatliche Rate und die Immobilie sorgt für ein Gefühl der Sicherheit.
3. Gestalten Sie Ihre Finanzierung flexibel
Erwarten Sie im kommenden Jahr eine Einkommenssteigerung? Erwarten Sie Geldbeträge aus auslaufenden Sparverträgen, einer Schenkung oder einer Erbschaft? Ein guter Baufinanzierungsberater wird diese Aspekte bei seinem Finanzierungsvorschlag berücksichtigen. Häufig ist es sinnvoll, die Finanzierung in mehrere Bausteine mit verschiedenen Laufzeiten zu gliedern. Sie können diese Darlehen voneinander unabhängig tilgen und sind somit flexibel. Eine Kombination aus Bausparprodukten und klassischen Darlehen könnte die perfekte Lösung darstellen. Im Augenblick befinden wir uns in einem Zinstief. Es bietet sich grundsätzlich an, diese günstigen Kondition über einen längeren Zeitraum hinweg festschreiben zu lassen. Im Optimalfall für 20 Jahre oder noch mehr. Sie sollten auch daran denken, dass es zu einer Nachfinanzierung kommt, wenn die Festschreibung der Zinsen abgelaufen ist. Durch den Abschluss eines Bausparvertrages können Sie sich schon jetzt gegen das Risiko absichern, dass die Zinsänderung zu Ihren Ungunsten ausfällt.
4. Finden Sie das passende Objekt
Sie sollten sich vor dem Immobilienkauf realistische Ziele setzen. Weder Ihrer Bank noch Ihnen ist geholfen, wenn Sie sich bei der Baufinanzierung zu viel zumuten. Lassen Sie sich deshalb Zeit, um die passende Immobilie für Ihre Bedürfnisse zu finden und stellen Sie einen genauen Plan mit einem Berater auf. Selbst wenn Ihr Eigenkapital nach Analyse der Fakten nicht für den Kauf der Traumimmobilie ausreicht, gibt es noch viele Möglichkeiten, wie Sie trotzdem zu Ihrem Eigenheim kommen können. Wenn Sie die Finanzierungssumme bereits kennen und schon Eigenkapital gespart haben, dann fehlt Ihnen möglicherweise noch das passende Objekt. Setzen Sie sich mit Experten zusammen, die die örtlichen Immobilienpreise kennen. Durch den persönlichen Service finden Sie vielleicht die passende Immobilie oder werden bei einem entsprechenden Angebot kontaktiert. Sollten Sie die Stadt in der Ihre Wunschimmobilie steht noch nicht kennen, dann empfiehlt es sich, dass Sie sich über die Gegebenheiten vor Ort erkundigen. So wissen Sie auf Anhieb, ob der Preis der Immobilie gerechtfertigt ist bzw. was die Vor- und Nachteile des Standorts sind.
5. Schöpfen Sie die staatliche Förderung ab
Es gibt zahleiche Förderprogramme, die Immobilienkäufern und Hausbauern dabei helfen, die eigene Immobilie finanziell zu stemmen. Die KfW-Bank bietet zu diesem Zweck beispielsweise ein zinsgünstiges Darlehen an. Damit sollen sehr energieeffiziente Häuser gefördert werden. Das Darlehen der KfW-Bank überzeugt aber nicht nur durch attraktive Zinsen, auch mit Investitionszulagen und Tilgungszuschüssen können die Immobilienkäufer rechnen. Informieren Sie sich bei Ihrem Berater und stellen Sie damit den Kontakt zur KfW-Bank her. Ein Experte kann Ihnen auch bei der Antragstellung unter die Arme greifen und Ihnen alle Fragen beantworten, die im Zusammenhang mit der KfW-Förderung entstehen. Selbst der Kontakt zu Energieberatern des Deutschen Energieberater Netzwerks (DEN) und des Bundes kann so hergestellt werden. Neben der KfW-Förderung kommen Sie möglicherweise noch in den Genuss weiterer finanzieller Hilfen. Dazu gehören Fördermittel auf kommunaler Ebene oder Zuschüsse durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) im Rahmen der neuen BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude).
Übrigens gibt es viele Förderungen nicht nur wenn Sie neu bauen. Selbst beim Kauf einer gebrauchten Immobilie dürfen Sie sich an den gut gefüllten Fördertöpfen bedienen. Suchen Sie sich aus diesem Grund einen Berater, der regional tätig ist. Dieser hat den besten Überblick darüber, welche Fördermöglichkeiten Ihnen beim Kauf einer Immobilie zustehen.
6. Vergleichen Sie die Darlehen
Beim Hypothekendarlehen gehört der Zins zu den wichtigsten Größen. Deshalb sollten Sie die Konditionen genau im Blick haben. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren oder mehr, können bereits wenige Zehntel-Prozentpunkte am Ende zu einer Differenz von Zehntausenden von Euros führen. Ein Vergleich der Konditionen lohnt sich für Sie also in jedem Fall. Aus diesem Grund sollten Sie sich Angebote von verschiedenen Banken erstellen lassen. Im Normalfall ist dieser Service der Banken für Sie kostenlos. Nehmen Sie einzelnen Angebote genau unter die Lupe und verhandeln Sie nach. So finden Sie mit etwas Geduld sicherlich genau das Angebot, welches perfekt zu Ihren Vorstellungen passt.
Bei der Auswahl der Angebote ist dennoch Vorsicht geboten. Nicht immer stellt das vermeintlich zinsgünstigste Darlehen für Sie auch die beste Option dar. Der gute Zins wird nämlich häufig auf Kosten der mangelnden Flexibilität erzielt. Während der Finanzierungsphase könnten Sie unvorhergesehene Ereignisse somit schnell aus der Bahn werfen. So sind beispielsweise bei vielen Modellen Sondertilgungen ausgeschlossen, um die Laufzeit in die Höhe zu treiben. Oftmals ist die Möglichkeit von Sondertilgungen sinnvoll. Gerade dann, wenn Sie während der Laufzeit plötzlich an zusätzliches Geld aus Schenkung, Erbschaft oder Boni kommen. Durch Sonderzahlungen haben Sie die Möglichkeit, die Restschuld mit einer Rate drastisch zu senken. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Zinsbelastung bzw. die damit verbundene Monatsrate aus. Suchen Sie sich deshalb nicht nur einen Berater, der auf die Suche nach dem günstigsten Angebot geht, suchen Sie sich einen Berater, der Ihre individuellen Wünsche in die Darlehensfindung mit einfließen lässt. So können sich zum Beispiel Lebensumstände ändern und dennoch müssen Sie Ihr Darlehen bedienen. Gerade die Flexibilität bei der Finanzierung sollte hier nicht außer Acht gelassen werden.
7. Sie sollten auch nach dem Abschluss umfassend betreut werden
Wenn Sie ein Darlehen in Anspruch nehmen, dann endet die Zusammenarbeit mit dem Finanzdienstleister nicht nach der Unterschrift. Vielmehr sollte Ihnen der Finanzdienstleister jederzeit als Ansprechpartner zur Seite stehen. Möglicherweise planen Sie in einigen Jahren eine Erweiterung Ihres Eigenheims oder einen Umbau. Dann steht ein neues Darlehen an und es wäre gut, wenn Sie bereits einen kompetenten Partner für die Finanzierung an Ihrer Seite hätte.