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Wann ist es sinnvoll, einen bestehenden Kredit umzuschulden?

KVB-Redaktion vom 03.05.2023

Viele Menschen haben vor Jahren einen Kredit in Anspruch genommen und ärgern sich jetzt über die hohen Zinsen. Kann ein Umschuldungskredit wirklich bares Geld sparen? Wann ist eine Umschuldung sinnvoll und welche Regeln müssen beachtet werden?

Wer sich in der Vergangenheit größere Anschaffungen geleistet hat, der musste dafür häufig einen langfristigen Kredit in Anspruch nehmen. Inzwischen haben sich häufig nicht nur die Lebensumstände geändert, auch die Höhe der Zinsen ist deutlichen Schwankungen ausgesetzt. Oftmals passen alte Kredite nicht mehr zur aktuellen Situation und verschlingen viel Geld. Wenn sich die Restschuld nicht per einmaliger Sonderzahlung tilgen lässt, dann kann eine Umschuldung über einen neuen Kredit sinnvoll sein.

Was versteht man unter einer Umschuldung?

Bei einer Umschuldung wird ein alter Kredit abgelöst und durch einen neuen Kredit mit niedrigeren Zinsen ersetzt. Auch mehrere Kredite lassen sich möglicherweise durch ein weiteres Darlehen ablösen. Die entscheidenden Faktoren dafür sind die Abgrenzung der Anschlussfinanzierung und der Tilgung des alten Kredits vor Ablauf der eigentlichen Laufzeit. Die Restschuld des abgelaufen Darlehens wird mit einem Folgekredit getilgt, der sogenannten Anschlussfinanzierung. Wenn vor Ablauf der Laufzeit die Restschuld des Kredits getilgt und damit Schuldenfreiheit erzielt wird, handelt es sich um eine vorzeitige Tilgung.

Wann macht eine Umschuldung Sinn?

Sinnvoll ist die vorzeitige Ablösung von Krediten immer nur dann, wenn dadurch auch Kosten gespart werden können. Hierbei muss nicht nur die Kreditsumme berücksichtigt werden, auch die Zinsen und mögliche Gebühren muss der Kreditnehmer mit einkalkulieren. Bei der frühzeitigen Ablöse eines Kredits kann beispielsweise eine Vorfälligkeitsentschädigung erhoben werden. Wesentlich einfacher gestaltet sich die Umschuldung eines Dispokredits. Zumindest dann, wenn dieser als Dauerlösung abgeschlossen wurde. Im Vergleich zum klassischen Ratenkredit, sind die Zinsen beim Dispokredit deutlich höher.

Auch in anderen Fällen kann eine Umschuldung Sinn machen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die vormals ausgemachte Ratenhöhe zu hoch ist. Durch die Umschuldung wird ein neuer Kredit abgeschlossen, bei dem auch alle Rahmenbedingungen neu verhandelt werden. Wenn mehrere Kredite auf einen neuen Kredit übertragen werden, dann wird dadurch auch der Schufa-Score positiv beeinflusst und die Finanzsituation wird übersichtlicher.

Vorteile der Umschuldung:

Von folgenden Vorteilen können Sie durch eine Umschuldung profitieren:

– Finanzielle Entlastung: Sinkende Gesamtkosten durch bessere Konditionen
– Übersichtlichkeit: Werden mehrere Kredite zu einem Kredit zusammengefasst, fällt der Überblick leichter
– Optimierte Konditionen: Passen Sie durch den neuen Kredit die neuen Konditionen an Ihre aktuelle Lebenssituation an. Welche Ratenhöhe können Sie bedienen? Welche Kreditsumme benötigen Sie? Etc.
– Bessere Bonität: Wenn mehrere Kredite zu einem Darlehen zusammengefasst werden, verbessert sich auch der Schufa-Score.

Folgende Kredite können umgeschuldet werden

Im Grunde genommen können alle Arten von Konsumentenkrediten umgeschuldet werden. Neben dem Dispokredit, gehören dazu auch alle klassischen Ratenkredite. Selbst Finanzierungen durch Händler, zum Beispiel für den Kauf eines Fernsehers oder eines Autos, fallen in diesen Bereich. Häufig können sogar Baufinanzierungen umgeschuldet werden. Hier spielt allerdings der Abschlusszeitpunkt eine wichtige Rolle. Oftmals unterliegen diese Kredite der Zinsbindung bzw. wird eine Ablöse in den ersten zehn Jahren ausgeschlossen.

Muss bei einer Umschuldung eine Vorfälligkeitsentschädigung entrichtet werden?

Viele Banken fordern für die frühzeitige Ablöse eines Kredits einen finanziellen Ausgleich. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung ist zumeist klar geregelt. Sind noch mehr als 12 Monatsraten zu begleichen, darf die Vorfälligkeitsentschädigung maximal 1 Prozent der Restschuld ausmachen. Liegt die Restlaufzeit bei 12 Monaten oder darunter, sinkt die Entschädigung auf maximal 0,5 Prozent der restlichen Summe.

Bei Immobilienkrediten sieht es dagegen etwas anders aus. Wenn Sie diesen Kredit in den ersten 10 Jahren nach Abschluss bzw. während der Zinsbindungsfrist umschulden, dann müssen sich die Banken bei der Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung an keine Obergrenzen halten. Somit kann eine Umschuldung sehr teuer werden. Bis auf wenige Ausnahmen wird eine vorzeitige Ablöse von vielen Kreditinstituten in dieser Zeit sogar ausgeschlossen. Erst nach 10 Jahren oder nach Ablauf der Zinsbindung kann der Kredit abgelöst werden und das in vielen Fällen sogar gebührenfrei.

Tipp: Bei der Prüfung einer Umschuldung sollten Sie die mögliche Vorfälligkeitsentschädigung unbedingt bei den Gesamtkosten berücksichtigen.

Bevor Kredite umgeschuldet werden können, muss die genaue Vertragslage überprüft werden. Danach gilt es, das beste Angebot für die persönlichen Bedürfnisse zu finden.

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