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Zinsbindung: Bauherren rechnen mit steigenden Zinsen

KVB-Redaktion vom 26.04.2018

Immobilienkäufer fürchten zunehmend steigende Zinsen. Entsprechend steigt das Interesse an Zinsbindung.

Darlehensnehmer sorgen sich allmählich, denn vielleicht steigen bald die Zinsen in Europa. Ein Indikator für die Sorgen der Immobilienkäufer ist die Zeit, für die der Hypothekenzins der Darlehen garantiert ist. Die Sollzinsbindung stieg im März in Deutschland laut Finanzdienstleister KVB GmbH auf 14 Jahre im Schnitt – immerhin die längste Spanne seit 2016 im Oktober.

Bereits im Februar wählten viele Kreditnehmer eine längere Frist von 13,9 Jahren nach zuvor nur 13,25 Jahren: Längere Spannen der Zinsfixierung wahren das individuelle Zinsniveau gegenüber allgemein steigender Tendenz.

Umgekehrt jedoch konserviert eine individuelle Fixierung das jeweilige Zinsniveau ebenso bei fallenden Zinsen – der potenzielle Vorteil lässt sich nicht realisieren. Insgesamt wettet der Kreditnehmer per Fixierung also auf einen angenommenen Zinsverlauf.

Bauzinsen: Status quo

Laut Finanzdienstleister KVB GmbH zahlen Bauherren derzeit gut 1,8 Prozent Zinsen für Darlehen mit Fixierung über 15 Jahre. Im herbstlichen Tief von 2016 standen nur 1,4 Prozent an – gegenüber 5,5 Prozent in Jahr 2008.

Derzeit bedeuten fixe Zinsen über 20 Jahre gut 2 Prozent, fünf Jahre hingegen nur 1,15 Prozent – der Markt glaubt noch an mittelfristige Zinsstabilität.

Leichte Marktunruhe

Das Jahr begann bereits etwas nervös für den Baukreditmarkt: Ab Ende 2017 bis zum Winterende stiegen die Zinsen spürbar.

Speziell der Euro-Mid-Swap als Referenzzinssatz für Interbank-Transaktionen (zehnjährige Bindungsfrist) im Euro-Raum stieg um den Jahreswechsel von knapp 0,8 Prozent auf fast ein Prozent. Diese Änderung dürfte in den entsprechenden Zinsmärkten noch nachhallen: Bereits 0,5 Prozent mehr Zinsen machen Finanzierungen deutlich teurer.

Entsprechend stieg die Nachfrage nach sogenannten Forward-Darlehen leicht um 0,4 Prozent auf 11,8 Prozent: Dieses Kreditmodell sichert per Gebühr jeweils gegebene Konditionen – für ein später aufnehmbares Darlehen. Zum Winterende in 2017 hingegen lag die Nachfrage beim historischen Hoch von knapp 20 Prozent – die damals sehr niedrigen Zinssätze wollten gesichert sein.

Trotz der aktuellen Dynamik bleibt der Markt insgesamt noch stabil: Der Tilgungssatz lag im März mit knapp drei Prozent nahezu unverändert. Ähnliches gilt für die durchschnittliche Darlehenshöhe von knapp 215.000 Euro. Im Vorjahresvergleich stieg die Höhe damit um keine zehn Prozent von knapp 200.000 Euro. Dieser Verlauf spiegelt zudem die gestiegenen Preise für Immobilien.

Fazit

Die noch unklare Langfrist-Tendenz am Markt verunsichert Hypothekenkunden. Im Zweifel mögen finanzschwächere Klienten zur Zinsbindung neigen.

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