Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
Welche Änderungen stehen im neuen Monat an?
Die zweite Jahreshälfte hat soeben begonnen und mit ihr müssen sich die Menschen auf zahlreiche Änderungen einstellen. Beispielsweise dürfen sich Mindestlohnverdiener, Familien und Rentner auf mehr Geld freuen. Finanziell entlastet werden auch Stromkunden, da die Strompreise gesenkt werden. Zudem greift nun eine Mietspiegelreform, welche die Mieter finanziell entlasten soll.
Der Juli hält aber noch weitere Überraschungen parat. Gerade Autofahrer sollten sich erkundigen, ob sie nicht den Weg zur Führerscheinbehörde antreten müssen. Im Supermarkt gibt es ebenfalls Neuerungen und auf bestimmte Rauchergruppen kommen höhere Steuern zu. Die Post erhöht ihre Gebühren und viele weitere Änderungen treten in Kraft. Nachfolgend klären wir Sie umfassend auf.
Mehr Geld
– Die Renten werden deutlich erhöht: Im Westen um 5,35 Prozent und im Osten um 6,12 Prozent
– Es erfolgt eine Erhöhung des Mindestlohns. Dieser steigt auf 10,45 Euro pro Stunde. Bisher lag er bei 9,82. Ab Oktober folgt dann eine weitere Erhöhung. Ab dann müssen Arbeitgeber mindestens 12 Euro pro Stunde bezahlen.
– Auf das Kindergeld gibt es einen einmaligen Zuschuss von 100 Euro. Dies gilt für alle Eltern, deren Kinder im Jahr 2022 für mindestens einen Monat kindergeldberechtigt waren.
– Erhält ein Kind Leistungen für Bildung, Sozialgeld oder ALG II, erhalten seine Eltern mit sofortiger Wirkung 20 Euro mehr. Das Kind muss jedoch bei den Eltern wohnen und darf nicht älter als 25 Jahre sein.
– Die Stromkosten reduzieren sich. Stromkunden müssen durch den Wegfall der EEG-Umlage pro Kilowattstunde 3,72 Cent weniger bezahlen. Bei einer vierköpfigen Familie kann sich das durchaus im Geldbeutel bemerkbar machen. Die Ersparnis könnte hier bei etwa 100 Euro im Jahr liegen. Ob am Ende tatsächlich von der Ersparnis etwas übrig bleibt, muss abgewartet werden. Es könnte auch sein, dass die Vergünstigung durch die im Vorfeld angestiegenen Strompreise aufgefressen wird.
Frist für Umtausch des Führerscheins
Wer zwischen 1953 und 1958 geboren ist, der muss seinen Führerschein bis zum 19. Juli 2022 umtauschen. Wer sich nicht an diese Frist hält, der muss mit einem Verwarngeld von 10 Euro rechnen. Wegen der Coronapandemie wurde die Frist ohnehin verlängert. Ursprünglich sollte die Umstellung bereits im Januar erfolgen.
Die Mietspiegelreform startet
Der Anstieg von künftigen und bestehenden Mieten soll gedrosselt werden. Deshalb wurde die sogenannte Mietspiegelreform ins Leben gerufen. Vermieter und Mieter werden dabei stichprobenartig postalisch von den zuständigen Ämtern kontaktiert und müssen Auskunft über die Höhe der Miete und der Beschaffenheit der Wohnung geben. Diese Schreiben werden in Gemeinden ab 50.000 Einwohnern versendet und müssen verpflichtend beantwortet werden. Ansonsten folgt ein Bußgeldbescheid. Zudem erhöht sich die Betrachtungszeit von vier auf sechs Jahre. Damit soll ausgeschlossen werden, dass in die Statistik nur kürzlich abgeschlossene und damit höhere Vergleichsmieten einfließen.
Tabaksteuer
Auch Dampfer müssen ab sofort auf ihre Liquids Tabaksteuer bezahlen. Pro Milliliter werden dabei zunächst einmal 16 Cent fällig. Während ein 10-Mlliliter-Fläschchen jetzt noch etwa 5 Euro kostet, erhöht sich der Preis durch die Tabaksteuer auf circa 6,60 Euro.
Dabei bleibt es aber nicht. Die Steuer soll bis zum 1. Januar 2026 in mehreren Schritten auf 32 Cent pro Milliliter erhöht werden. Geht man weiterhin von einem Grundpreis von 5 Euro netto aus, erhöht sich somit der Preis auf 8,20 Euro.
Im Supermarkt
Ab Juli fällt ein Pfand in Höhe von 25 Cent für Saftflaschen aus Plastik an. Diese waren bisher von der Pfandregelung ausgeschlossen. Somit sind ab sofort alle Dosen und Plastikflaschen pfandpflichtig, unabhängig davon, welches Getränk darin enthalten ist. Lediglich Milchflaschen sind von dieser Regelung ausgeschlossen.
Seit dem 1. Juli 2022 können in Supermärkten mit einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmetern auch kleine Elektro-Geräte entsorgt werden. Diese dürfen jedoch eine Kantenlänge von 25 Zentimetern nicht überschreiten. Die Annahme der Elektrogeräte ist für die Supermärkte verpflichtend.
Die DHL erhöht ihre Preise
Bei der DHL kommt es zu Preisanpassungen. Die Vorteile für die Online-Frankierung entfallen somit. Im nationalen Versand kostet das Päckchen S zukünftig 3,99 Euro statt 3,79 Euro. Das Päckchen M kostet nun 4,79 Euro statt 4,39 bzw. 4,50 Euro.
Das versicherte Paket bis 2 kg wird von 4,99 Euro auf 5,49 Euro erhöht. Dieses Paket kann nur online bestellt werden.
Eine kleine Vergünstigung für Filialkunden gibt es aber auch. So reduziert sich der Preis des Standardpakets von 7,49 Euro auf 6,99 Euro. Online hat dieses Paket früher 5,99 Euro gekostet.
Frist für Grundsteuererklärung startet
Alle Immobilienbesitzer haben ab dem 1. Juli 2022 vier Monate Zeit, um eine Grundsteuererklärung abzugeben. Die Frist endet somit am 31. Oktober. Hintergrund ist die Reformierung der Grundsteuer. Dafür wird Deutschlands Grundbesitz neu bewertet.
Kündigungsbutton
Unternehmer müssen bei Langzeitverträgen ab Juli 2022 einen deutlich sichtbaren Kündigungsbutton auf der Homepage platzieren. Geschieht dies nicht, können Verbraucher die Verträge fristlos kündigen.
Coronatests sind nicht mehr kostenlos
Für Pflegeheimbesucher, Kinder bis zu fünf Jahren, Schwangere und andere vulnerable Personen bleibt der Bürgertest kostenlos. Für alle anderen kostet der Test ab sofort 3 Euro.