Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
Ohne Miete, nicht ohne Kosten: Rente aus der eigenen Immobilie
Altersvorsorge per Eigentum in Form von Immobilien bleibt beliebt, sparen Besitzer doch so laufende Mietzahlungen. Allerdings kosten Instandhaltungen und entsprechende Rücklagen ebenfalls. Genaues Rechnen erzwingt sich also, sonst kippt die traumhafte Rentenzeit in einen Albtraum.
Deutsche Rentnerpaare erhalten brutto knapp 1.700,- Euro monatlich. Die eigene Immobilie spart dabei etwa 600,- Euro Monatsmiete. Optimisten übersehen dabei gerne erhebliche Kosten eines eigenen Hauses.
Beispielsweise kaufen sich Eltern im peripheren Rhein-Main-Bereich ihr Haus gegen ca. 4.000,- Euro für jeden seiner etwa 100 m². Vor Rentenstart zahlt das Besitzerpaar sein Eigenheim völlig ab. Auch eine Komplettsanierung erfolgt bis dahin. Für das vergleichbare Mietobjekt würden beide Besitzer jetzt immerhin gemeinsam etwa zwölfhundert Euro gesparter monatlicher Kaltmiete berappen. Leider bleibt ihnen dieser Betrag nicht wegen laufender Hauskosten.
Kontinuierliche Ausgaben
Das Besitzerpaar zahlt seine jährliche Wohngebäudeversicherung (400,- Euro) und gemeindliche Grundsteuer (700,- Euro) sowie Elementarschaden- und Privathaftpflichtversicherung (300,- Euro). Darauf entfallen also umgerechnet etwa 120,- Euro monatlich.
Teure Instandsetzungen und weitere Ausgaben
Reparaturen sowie Modernisierungen kosten jährlich bis zu knapp 20,- Euro je Quadratmeter. Die einhundert Quadratmeter ihres Hauses kosten die Rentner also monatlich etwa knapp 160,- Euro bei beispielsweise
19,- Euro/m².Zwei nachfolgende Jahrzehnte verschleißen Dach und Außenfassade sowie Heizungsanlage samt -brenner als auch Wasserboiler, Waschbecken und WC. Zeitgesteuerte Rollläden und Gartenzaun fallen ebenfalls an.
In Summe kommen so gut 21.000,- Euro zusammen. Solche Ausgaben benötigen Rücklagen, was mit knapp 100,- Euro monatlich zu Buche schlägt. Zwanzig Jahre entsprechen damit 24.000,- Euro – Sicherheit muss sein.
Mühseliges Schneeschaufeln und Salzstreuen kommt auf umgerechnet knapp 50,- Euro monatlich. Garten- und Gehwegpflege mit fremder Hilfe kostet knapp 30,- Euro jeden Monat.
Unter dem Strich
Die umgerechneten Monatsausgaben laufen auf etwa 740,- Euro hinaus. Mithin bleiben von den ursprünglichen 1.200,- Euro Mietersparnis gerade einmal 460,- Euro – keine 40 Prozent.
Fazit: Altersvorsorge per Eigenheim braucht Vorsorge für das Eigenheim
Eine eigene Immobilie im Alter erfordert bereits in noch jungen Jahren einen langen Atem und viel Weitsicht. “Hausbesitzer” klingt zwar beruhigend, doch droht ab Hauskauf langfristig der Immobilienverlust bei Zahlungsproblemen. Zudem empfiehlt sich die Abbezahlung bereits spätestens zehn Jahre vor Rentenantritt – immerhin sollten bei Rentenbeginn schon Rücklagen für Ausgaben zum Haus vorliegen.