Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
Einer Million Haushalten droht teure Nachrüstung bei Kaminen und Schornsteinen
Müssen zahlreiche Haushalte aufgrund von strengeren Umweltvorgaben bald Kamine und Schornsteine nachrüsten lassen?
Bundesumweltministerin Svenja Schulze von der SPD hat der Luftverschmutzung den Kampf angesagt. Sie plant eine drastische Verschärfung der Bauvorschriften für Kohle- und Holzheizungen in den deutschen Haushalten. Während einige Verbraucher diese neuen Vorgaben begrüßen, sehen viele Hausbesitzer teure Nachrüstungskosten von bis zu 5.000 Euro auf sich zukommen. Schätzungen gehen davon aus, dass rund eine Million Haushalte betroffen sein könnten.
Das kommt auf Hausbesitzer zu
Anfang Februar 2019 verabschiedete das Bundeskabinett eine neue Verordnung, die kleine und mittlere Anlagen zur Feuerung betrifft. In dieser Verordnung ist festgelegt, dass Schornsteine auf dem Dach zukünftig in der Nähe des Dachfirstes sein müssen und diesen um ein Mindestmaß von 40 cm überragen müssen. An diese Vorschriften müssen sich alle Eigenheimbesitzer halten, welche ab dem 1. Juli 2019 einen Ofen, einen Kamin, eine Kohleheizung oder eine Holzpelletheizung einbauen möchten. Gleiches zählt für ein Ersetzen dieser Feuerungsanlagen. Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks hat sich mit dieser neuen Verordnung bereits beschäftigt und gegenüber der Presse verlauten lassen, dass sie rund eine Million Haushalte betrifft. Sie müssten aufgrund von neuen Grenzwerten ihre Feuerstätten bis zum Jahr 2025 nachrüsten lassen. Diese Nachrüstung würde vorsehen, die Schornsteine mehrere Meter zu erhöhen oder entlang der Dachfläche zu verlängern. Basierend auf dem aktuellen Stand der Technik sei es vereinzelt aber auch möglich, Ausnahmeregelungen zu treffen.
Verbände gehen auf die Barrikaden
Die Kosten für die Nachrüstung würde bis zu 5.000 Euro pro Haushalt betragen, wie der Bundesverband der Deutschen Heizindustrie veröffentlichte. Diese hohen Zusatzkosten würden jedoch hinsichtlich des Umweltschutzes kontraproduktiv sein. So würde der Ausbau von neueren Holzheizungen und Öfen mit weniger Emissionen beeinträchtigt werden. Einige Branchenkenner bezeichnen die neue Verordnung gar als eine »inakzeptable Fehlentwicklung«, die es zu blockieren gilt. Dafür stehen in einem gemeinsamen Brief der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU ein. Auch der Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund kritisiert die neue Verordnung. Es bleibt abzuwarten, ob die große Kritik die Nachrüstung abwenden kann oder nicht.