Im öffentlichen Dienst wurde nach zähen Verhandlungen endlich der gewünschte Durchbruch erzielt. Öffentliche Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Kommunen und Bund auf ein Tarifergebnis geeinigt. Zum Großteil halten sich ...
Die Bankfilialen befinden sich auf dem absteigenden Ast
Der Bank- und Kapitalmarkt verändert sich zunehmend. Die Anzahl der klassischen Bankfilialen nimmt bereits seit Jahren ab, da Kunden verstärkt auf das Onlinebanking zurückgreifen. Dieser Trend macht sich vor allem in ländlichen Regionen bemerkbar, weswegen Kreditinstitute auf einfallsreiche Alternativen zurückgreifen.
Bus statt Bankfiliale – mobiles Banking mal anders
Die Frequentierung von Bankfilialen war in ländlichen Regionen schon immer naturgemäß geringer als in den großen Städten. Mit dem Trend zur Digitalisierung hat sich diese Entwicklung ausgeweitet. Es gehen weniger Menschen zur Bank, weswegen vor allem ländliche Regionen unter massiven Filialschließungen leiden. Diesem Trend begegnet die Sparkasse in Brandenburg auf besonders innovative Art und Weise. Um ihrem Versorgungsauftrag gerecht zu werden und dennoch wirtschaftlich zu sein, wurden Filialschließungen durch einen Bus ausgeglichen. Der auffällig rote, gepanzerte Bus fährt zahlreiche Ortschaften des Landes in verschiedenen Rhythmen an.
Das Innenleben des Busses wurde an seine neue Funktion angepasst. Es finden sich ein Schalter samt Glasscheibe, Infoflyer und Regale. Die Mitarbeiter verfügen über einen PC-Arbeitsplatz. Für viele Kunden der Brandenburger Sparkasse ist der Bus schon lange keine Besonderheit mehr. Sie nutzen den Service wie jede andere Dienstleistung auch. Auffällig ist, dass vor allem ältere Menschen den Bankbus benutzen, um Bargeld abzuheben und sich persönlich beraten zu lassen. „Wenn der Bus nicht wäre, hätten wir ein Problem“, sagt eine der Kundinnen. Das verwundert nicht. Denn die nächste gewöhnliche Filiale ist 20 km von ihrem Wohnort entfernt.
Kompromiss mit beschränkten Leistungen
Die Mittelbrandenburgische Sparkasse, die gleich zwei der roten Busse betreibt, bezeichnet diese als einen Kompromiss. Einerseits wolle die Bank ihren Versorgungsauftrag gerecht werden und ihre Kunden möglichst flächendeckend versorgen. Andererseits müsse aber auch das Wirtschaftlichkeitsgebot beachtet werden, weswegen Filialschließungen nicht zu vermeiden seien.
Das Leistungsangebot des Busses ist an die Zielgruppe angepasst. Kleinere bis mittlere Bargeldabhebungen sind ebenso möglich wie eine persönliche Beratung und die Durchführung von Papierüberweisungen. Allerdings sind dem Leistungsumfang auch Grenzen gesetzt. Für aufwendige Bankgeschäfte müssen die Bankangestellten auf die Services der Geschäftsstellen verweisen.
Einen vergleichbaren Leistungsumfang bieten auch andere alternative Konmzepte an. So hat die VR Bank Südpfalz in einigen Zweigstellen eine Videoberatung eingeführt, sodass Mitarbeiter mehrere Filialen gleichzeitig betreuen können. In Bayern besteht bei einigen Sparkassen die Möglichkeit, Bargeld nach Hause zu bestellen. Ein Dienst, den vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gerne nutzen.
Die Filialbank befindet sich auf dem absteigenden Ast
Die klassische Filiale war lange das unumstößliche Leitbild der Bankentätigkeit. Mit der Ausweitung des Internets änderte sich dies. Direktbanken, die vorwiegend online oder telefonisch arbeiten, können ihre Dienstleistungen durch den Verzicht auf Filialen günstiger anbieten. Filialbanken sehen sich deshalb seit Jahren einem wirtschaftlichen Druck ausgesetzt, der zu zahlreichen Schließungen führte. Außerdem hat sich das Nutzerverhalten geändert. Vor allem jüngere Menschen kommen ohnehin kaum noch persönlich zur Bank. Nach Einschätzungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes sind vor allem Kleinstfilialen mit bis zu zehn Mitarbeitern von den Schließungen betroffen. Diese sind in ländlichen Regionen die Regel. Die Bedeutung des Sparkassenbusses und weiterer innovativer Alternativen dürfte in Zukunft also eher zu- als abnehmen.